Kurs mit Otakar Sliva im Keramik-Museum Westerwald


Autor: Gerhard Mehler

Im Keramikmuseum Höhr-Grenzhausen besuchten wir einen Kurs mit dem Keramiker Otakar Sliva, den wir unlängst am niederländischen Keramikmarkt Milsbeek kennenlernen durften.

Dieser Kurs ging über 3 Tage. Thema war das Arbeiten mit Paperclay, einem Ton, der eigens mit Zellulose gemischt wird.
Wie uns Otakar erklärte und ich auch schon wusste, ist das Beimischen von pflanzlichen Bestandteilen ein sehr altes, ursprüngliches  Verfahren. Die Beimischung der Zellulose verändert die Beschaffenheit des Tons derart, daß Arbeiten möglich sind, die man mit herkömmlichen Ton nicht bewältigen kann.
Etwa sehr dünne und trotzdem stabile Strukturen. Oder das Verarbeiten von Glas, Metallteilen oder Scherben.
Auch bereits getrocknete Tonstücke können weiter verarbeitet werden, indem man sie jeweils mit frischem Paperclay verbindet.

Gerade letzteres ist von Interesse, denn man  kann so seine Arbeit einfach unterbrechen und trocknen lassen. Ein Weiterabeiten ist trotzdem möglich, auch ohne die übliche Abdeckung durch Tuch und Plastikfolie.

Ich zeige unten zwei Versuchsstücke aus dem Kurs.

Die Veranstaltung im Keramikmuseum Westerwald war bestens betreut, das nähere Kennenlernen von Otakar ein Gewinn und die Kursteilnehmer durchweg liebenswürdig und spannend.

Die Tage endeten 17:00 bzw. auch einmal 18:00, sodaß genügend Zeit zur Regeneration blieb.

Hier die Veranstaltungsseite:

http://neue-keramik.de/wp/index.php/ws/tonraum/

Die über Nacht getrockneten Platten (zum Bau eines Würfelkörpers)  waren tatsächlich nur 3-4 mm dick!
Integriert in die dünne Platte hier ist übrigens ein Metall-Fundstück. Es kann aber auch Glas bzw. Scherben Eingang in die Gestaltung finden. Durch eine besondere Technik bleiben diese Teile haften.

Eine kleine Bergziege mit ausladenden Hörnern auf dünnen Beinchen

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